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ASBEST - Fluch und Segen eines Werkstoffes

Asbest ist als Werkstoff seit über 2.000 Jahren bekannt (griech.: asbestos = unauslöschbar). Bereits in der Antike wurde Asbest für Dochte in Tempelanlagen verwendet, und als Stoff für feuerfeste Kleidung verwebt. Seinen Siegeszug erlebte Asbest in den Siebzigerjahren und wurde in Industrie und Gewerbe aber auch im Haushalt gerne eingesetzt.

Asbest wurde in Europa besonders in den Jahren zwischen 1945 und 1990 sehr intensiv eingesetzt – und zwar Hunderttausende von Tonnen. Das Asbestverwendungsverbot trat in den einzelnen Mitgliedstaaten zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Kraft. Seit dem 1. Januar 2005 ist die Verwendung von Asbest jedoch in der gesamten Europäischen Union verboten!

In Österreich ist Asbest schon seit über fünfzehn Jahre weitgehend verboten. Mit dem krebserregenden Stoff kamen zuvor aber Tausende Menschen in Berührung. Der Faserstaub, der bei seiner Verarbeitung entsteht, ist wie man heute weiß hoch gefährlich. Jährlich erkranken ehemalige Arbeitnehmer an meist tödlichen Lungenkarzinomen.

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Wo wurde Asbest verwendet ...

Wo wurde Asbest verwendet und wie kann es zur Exposition kommen?
Asbest ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene faserförmige Asbestarten – die verbreitetsten – werden in der Richtlinie 2003/18/EG aufgeführt. Diese Arten von Asbestfasern finden sich in einer Vielzahl von Erzeugnissen und Materialien. Außerdem sind die Verwendung und damit auch des Vorhandensein von asbesthaltigen Materialien und Produkten von Land zu Land höchst unterschiedlich, je nachdem, welche Art von Technologien und welche Standards im jeweiligen Land üblich sind.

Die Asbestfaserkonzentration in einem Produkt oder Material kann ebenfalls sehr unterschiedlich sein. Wichtiger ist jedoch, wie leicht Fasern aus einem Produkt freigesetzt werden können: dies ist, bei der jeweiligen Asbestfaserkonzentration und Fasermatrix, ausschlaggebend für das Risiko einer Exposition gegenüber Asbest in der Atemluft, dh es geht um einen darum, wie viel Asbest ein bestimmtes Material enthält, zum anderen, wie leicht diese Fasern in die Luft freigesetzt werden können. Zwar kann es bei allen asbesthaltigen Produkten zur Freisetzung der Asbestfasern kommen, aber diese Möglichkeit verstärkt sich im Laufe der Zeit (d.h. mit der natürlichen Zersetzung und Verschlechterung der Materialien) oder wenn die Produkte beschädigt und/oder bewegt werden.

Beispiele für Materialien oder Produkte, die Asbestfasern enthalten, sind u. a. Wärmeisolationserzeugnisse für den Brandschutz, etwa isolierende Deckenplatten und –matten. Asbestzementprodukte wurden verwendet als Dachbelag (Platten/Bahnen/Ziegel) oder zur Verkleidung von Gebäuden, für Wasser- und Kanalrohre sowie Dachrinnen usw.

Spritzasbest wurde oft auf Stahl- und Betonkonstruktionen aufgebracht. Asbesthaltige Materialien wurden allgemein zur Isolierung von Rohrleitungen verwendet, insbesondere an Boilern. Immer noch findet man Asbestpapier, Asbestfilz, Asbestpappe, asbesthaltige Seile, Textilien, Löschdecken und Schnüre. Verwendet wurde Asbest auch in Reibungselementen wie Brems- und Kupplungsbelägen, sodass er sich nach wie vor in Aufzügen und anderen Transporteinrichtungen findet (etwa in Schiffen, Flugzeugen, Zügen, Panzern und anderen geländegängigen Fahrzeugen) oder in Riemenantrieben und Förderbändern verschiedener Anlagen. Außerdem wurden Asbestfasern in Produkten wie textuierten Anstrichen (für Wände und Decken) , in verschiedenen Klebstoffen und Kunstharzen und in Bodenbelägen verwendet